Die Smartwatch als Messtool – das einzig Wahre?

Smartwatches sind ein praktisches Tool für dein Training – aber was passiert, wenn du dich plötzlich verloren fühlst ohne? Viele verlassen sich so stark auf Zahlen, dass das eigene Körpergefühl in den Hintergrund rückt. Doch dein Fortschritt steckt nicht im Display, sondern in dir. Zeit für einen Perspektivenwechsel!

«Smartwatches trainieren nicht für dich, können aber unterstützend sein. Ein Begleiter, der dich motiviert, deine Ziele zu erreichen und den Fortschritt im Blick zu behalten.»

«Kannst du die neu koppeln? Die Uhr zeichnet nicht mehr auf! Mein Training zählt sonst nicht!» Meine Kundin stand sichtlich gestresst vor mir, die Smartwatch in der Hand. Ich lächelte. «Dein Training wirkt auch so, versprochen.» Doch ihr Blick blieb ernst und angespannt. Kein Tracking = Training ist sinnlos, und die Laune ist im Keller.

Ich war kurz davor, eine Trauerminute für die Fitnessdaten meiner Kundin einzulegen.

Aber Spass bei Seite, es gab Zeiten, in denen ich genauso dachte. Ohne Smartwatch fühlte sich mein Training unvollständig an. Kein Pulswert, keine verbrannten Kalorien, keine Bestätigung, dass ich «genug» gemacht hatte.

Dabei sollte eine Smartwatch ein Hilfsmittel sein – nicht der grundlegende Massstab für ein gutes Training. Natürlich bieten solche Uhren Vorteile: Sie helfen, Fortschritte zu messen, Routinen aufzubauen und Motivation hochzuhalten. Aber wenn du nur noch auf Zahlen und kaum mehr auf dein Körpergefühl achtest, geht der eigentliche Sinn des Trainings verloren.

Falls du auch in die Kategorie gehörst wie meine liebe Kundin, dann habe ich hier folgenden Tipp für dich: Trainiere während einer Woche im Monat ohne Uhr – einfach, um mal wieder etwas mehr auf dein Körpergefühl zu hören und dir wieder klar zu werden, dass dein Trainingsfortschritt nicht von einem Tracker abhängig ist.

Und für alle, die sich gerade überlegen, sich eine Smartwatch fürs Training zu kaufen: Erst mal einen Pulsgurt von Polar ausprobieren. Über das Handy lassen sich auch hier viele Daten tracken, oft sogar genauer als mit der Messung am Handgelenk. Zudem wirst du weniger schnell abhängig, weil du den Pulsgurt nicht Tag und Nacht trägst. Denn am Ende zeigt sich dein Fortschritt nicht auf dem Display, sondern in dem, was du fühlst und erreichst.