Kraft

«Functional Training» – so lautet die Beschreibung einer Variante des Krafttrainings, die in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Doch was heisst das überhaupt? Wenn es ein «funktionelles» Krafttraining gibt – gibt es dann auch ein nichtfunktionelles? Wo liegen Vor- und Nachteile dieser Trainingsform?

«Definition von ‹Functional Training›: Die Bewegung, welche im Krafttraining durchgeführt wird, soll einer «Funktion» ent­sprechen, das heisst, sie soll den Bewegungen, die im Alltag oder auch in speziellen Sportarten vorkommen, möglichst ähneln. Solche Bewegungen sind in der Regel nicht durch eine Maschine geführt. Sie sind aus Teilbewe­gungen zusammengesetzt, die über mehrere Gelenke verlaufen.»

Bei dieser Trainingsform kommen Kabelzüge, Hanteln, Gummizüge usw. zum Einsatz. Da die Koordinations- und die Stabilisationsfähigkeit die limitierenden Faktoren sind, darf die zu bewegende Last nicht zu hoch angesetzt werden. Zudem ist es ratsam, einen gut ausgebildeten Trainer zu bitten, die Bewegungsausführung zu kontrollieren.

Das Gegenstück dazu wäre das rein maschinenorientierte Krafttraining. Die Maschine führt und sichert die Bewegung, sodass auch eine höhere Last ohne grosses Verletzungsrisiko bewegt werden kann. Die weitgehend isolierte Kräftigung eines oder weniger Muskeln steht im Zentrum dieses Trainings. Die Nachteile des reinen Maschinentrainings liegen in den geringen koordinativen Ansprüchen sowie in der fehlenden Notwendigkeit der Stabilisierung, da diese Komponenten weitgehend durch die Konstruktion der Maschine gewährleistet sind.

In der Grafik sind nochmals alle Vor- und Nachteile zusammengefasst. Es liegt auf der Hand, dass ein effektives Krafttraining beide Trainingsformen beinhaltet, also gerätegestütztes und geräteunabhängiges Training. So können alle Vorteile genutzt werden und die zahlreichen Übungsvarianten bringen die nötige Abwechslung. Je nach Trainingsziel und eventuellen individuellen Einschränkungen ist aber die Gewichtung von Person zu Person unterschiedlich. Wie diese optimale Kombination aus Maschinentraining und «funktionellen» Übungen genau aussieht, kann im Einzelfall nur eine entsprechend gut ausgebildete Trainerin entscheiden.